Papiergrundierung


Damit man mit dem Silberstift auf dem Papier zeichnen kann, benötigt es einer schwefelhaltigen Grundierung.

 

Der Silberabrieb des Stiftes reagiert mit dem Schwefel der Grundierung zu Silbersulfit. Es entstehen graublaue Linien, die erst im Laufe der Jahre nachdunkeln. Eine schlechte Grundierung erkennt man daran, dass eine auf ihr erstellte Zeichnung sehr schwache Hell-Dunkel-Kontraste besitzt. Dunklere Grautöne sind kaum erzielbar. Die Zeichnung erscheint allgemein als sehr blass.

 

Die alten Meister benutzen zur Grundierung des Papieres Gips (Calciumsulfat = schwefelhaltig) oder Knochenmehl (ein Calziumphosphat) mit Beimengungen an Bleiweiß und Eigelb (Eigelb = schwefelhaltig). Die Knochen (meist von Hühnern) wurden im Feuer gebrannt und anschließend mit dem Mörser fein zu Pulver vermahlen. Damit das ganze auf dem Papier haftet, wurde das Pulver mit Leimwasser (Hasenleim) angerührt und auf das Papier gestrichen. Die Grundierung wurde in der Regel leicht grau oder je nach Mode auch farbig eingefärbt (ähnlich Tonpapier). Dieses farbige Papier nannte man Carta Tinta. Damit lassen sich Licht- und Schatteneffekte besser ausarbeiten als mit rein weißem Papier (Weißhöhung).